Die erste Generation: der J11 (1984 - 1988)



       

Espace Freunde intern:

J11 - Ansprechpartner ist: Uli
Webdesigne f. J11-Seiten: Robert (pl1lkm)



Renault den Espace 1984 der Öffentlichkeit vorstellte, rieben sich die meisten Beobachter verwundert die Augen. Zwar waren die revolutionären R4 und R16 noch in frischer Erinnerung, aber seit Ende der 60er Jahre hatte Renault keine echten Innovationen, sondern nur Varianten bekannter Ideen vorgestellt.
Außerdem ging es Renault in dieser Zeit wirtschaftlich schlecht, so daß ein Auto wie der Espace überhaupt nicht erwartet worden war. Der brach nämlich mit allem Bekannten, innen wie außen. Kein PKW und auch kein Bus. Keine 'richtige' Motorhaube und doch einen vergleichsweise großen Motor vorne längs eingebaut (der war immerhin ein alter Bekannter aus R18, Fuego und R20). So kurz wie ein Mittelklasse-PKW (übrigens auch kürzer als heute der Opel Zafira!) und doch 7 Sitze. Die Ausstattung des Espace war mit Fernbedienung für die Zentralverriegelung, einem Radio mit Lenkrad-Fernbedienung und Drehsitzen vorne geradezu futuristisch. Das Auto paßte in kein bekanntes Schema.
Wenn es Konkurrenten gab, dann waren das auf PKW-Seite der Mitsubishi Space Wagon (der ein Jahr vorher erschienen war) und auf Bus-Seite der VW Bus, von dem es zu diesem Zeitpunkt schon recht leistungsstarke und komfortabel ausgestattete Versionen gab. Weitere Hochdach-PKW wie der Nissan Prairie oder der Honda Civic Shuttle waren alles in allem eine Nummer kleiner und als Fünfsitzer eher (zu) frühe Vorfahren der heutigen Kompakt-Vans.
Der Space Wagon von Mitsubishi dagegen war zumindest äußerlich länger als der Espace und bot ebenfalls 7 Sitze. Allerdings war der Innenraum nicht annähernd so variabel wie der des Espace, das Äußere durch den Knick zwischen Motorhaube und Scheibe viel konventioneller und die Technik weniger leistungsstark. In allen Punkten legte der Espace 'einen drauf' - auch beim Preis. Das Basismodell kostete 1984 schon über 30.000,- DM und lag damit preislich auf dem Niveau der gehobenen Mittelklasse wie Mercedes W123 (Vorgänger der E-Klasse) oder BMW 5er.
In dieser Preisklasse bewegte sich auch der VW Bus, der allerdings bei den Fahrleistungen (wir reden von der damals noch aktuellen Heckmotor-Version!) nicht annähernd mithalten konnte und dabei auch noch rund 50% (!!!) mehr Benzin verbrauchte. Der Espace kam schon damals mit rund 10L/100km aus und bot dabei Fahrleistungen, die denen der heutigen Basismotorisierungen in nichts nachstehen! Es macht heute noch einen Riesenspaß, in die Gesichter der TDI-Fahrer zu schauen, an denen man mit einem annähernd 20 Jahre alten Auto am Berg lächelnd vorbeizieht....
In einem Satz: der Espace war gar kein Renault, sondern ein Matra mit Renault-Technik. Der Espace J11 und seine Nachfolgemodelle wurden bis Herbst 2002 bei Matra in Romorantin (und teilweise auch im Alpine-Werk in Dieppe) hergestellt. Der letzte Matra war der Avantime, mit dessen Produktion Anfang 2003 auch der Automobilbau bei Matra endete.
Alle Matras wiesen eine konstruktive Besonderheit auf: sie besaßen zwar ein Stahlchassis, aber die Außenhaut war komplett aus glasfaserverstärktem Kunststoff und damit absolut rostfrei. Gegenüber früheren Matra-Modellen (Bagheera, Rancho) war beim Espace auch das Chassis durch eine Tauchverzinkung bestens gegen Rost geschützt. Noch heute ist es fast unmöglich, am Chassis eines Espace der ersten Serie Rost zu finden!